In
den
Bergen
ist
der
ausgeübte
Beruf
oder
der
Status
Rentner
unwichtig.
Hier
gilt
nur
noch
Mensch
und
Berg.
Wann
die
Liebe
zu
den
Bergen
und
Hochgebirgswanderungen
genau
bei
uns
begann,
ist
nicht
exakt
auszumachen.
Vielleicht
ruhte
der
„
Bergbazillus
“
bereits
seit
1986
in
uns,
denn
in
jenem
Jahr
sind
Brigitte
und
ich
zum
ersten
Mal
mit
Turnschuhen
in
der
Hohen
Tatra
gewandert
und
auf
Berge
gestiegen.
Im
Jahr
2007
stand
ich
erstmals
auf
einem
4.000er,
dem
Breithorn,
und
Brigitte
wollte
unbedingt
auf
den
Kilimanjaro.
Im
August
2010
war
auch
dieser
Traum
erfüllt,
wir
erklommen
beide
erfolgreich
das
Dach
Afrikas.
So
erlebten
wir
das
seltsame
Los
eines
Bergsteigers,
der
im
Augenblick
seines
Sieges
bereits
wieder
verzichten
muss.
Nie
kann
er
ruhig
besitzen,
denn
kaum
hat
er
den
Gipfel
erobert,
so
muss
er
schon
wieder
hinunter!
Dies
heißt
aber
im
tiefsten
Grunde,
dass
eine
unstillbare
Sehnsucht
in
unserem
Herzen
eingepflanzt
bleibt.
Daher
macht
uns
der Aufstieg glücklicher als das Ende, weil es kein Ende gibt.
Auch
der
Wunsch,
die
Bergwelt
Nepals
kennenzulernen,
ging
2011
in
Erfüllung.
Brigitte
und
ich
wanderten
durch
ein
Stück
Himalaja,
wir
stiegen
auf
zwei
5.000er,
ich
erklomm
einen
6.000er
und
zusammen
bestaunten
wir
beim
Sonnenuntergang
den
Mount
Everest.
Süchtig
nach
der
Höhe
bin
ich
nicht,
denn
auf
meinem
geistigen Zettel steht kein Achttausender.
Neben
dem
Naturerlebnis
ist
Bergsteigen
eine
großartige
Auseinandersetzung
mit
sich
selbst.
Am
steilen
Grat
stand
ich
im
ständigen
Dialog
mit
mir.
Unvergessen
bleiben
in
dieser
Hinsicht
die
Aufstiege
auf
den
Ararat,
Montblanc,
Elbrus
und
auf
das
Matterhorn.
An
diesen
Bergen
begriff
ich,
dass
der
Gipfel
nur
die
Hälfte
einer
Besteigung
ist,
denn
ich
musste
natürlich
auch
wieder
gesund
runter
kommen.
Hinunter
ging
es
immer
viel
leichter
als
hinauf,
aber
die
nachlassende
Konzentration
barg
auch
den
unverhofften
Absturz.
Manch
lange
Gipfelgänge
waren
Stunden
des
Leidens
und
des
Glücks.
In
den
Bergen
gibt
es
kein
Recht
auf
irgendetwas.
Gipfelerfolge
müssen
verdient
werden.
Man
muss
bereit sein zu verlieren, zu verzichten und zu lernen.
Für
mich
ist
ein
Gipfel
mehr
als
die
höchste
Spitze
eines
Berges.
Der
Weg
zu
ihm
ist
die
Herausforderung,
und
die
liegt
nur
in
einem
Selbst.
Wer
nie
feststellt,
zu
welchen
Anstrengungen
er
fähig
ist,
der
kann
nicht
nachvollziehen,
wie
groß
die
Freude
ist,
wenn
man
die
Leistung
vollbracht
hat.
Erinnert
sei
an
die
Überwindung
des
Cho
La
Passes
im
Nepal.
Brigitte
kämpfte
mit
sich
und
der
dünnen
Luft.
Mit
Anstrengung
meisterte
sie
den
5.420 m
hohen
Gebirgsübergang.
Ein
ähnliches
Erfolgserlebnis
ist
mit
der
Besteigung
des
Großglockners
verbunden.
Mutig
kraxelten
wir
bis
zum
Gipfelkreuz
hinauf,
überwanden
Grat
und
Scharte.
An
diesem Tag waren wir zwei sehr glückliche Menschen in Tirol.
Es
gab
aber
auch
natürliche
Grenzen,
die
ein
Weiter
und
Höher
nicht
mehr
zuließen.
Brigitte
hatte
diese
Erfahrung
mit
der
Höhe
gemacht.
Auf
dem
Gipfel
angekommen
zu
sein
bedeutet,
es
geschafft
zu
haben,
mehr
nicht.
Das
Ziel
war
damit
verschwunden.
Mit
dem
Scheitern
aber
bleibt
das
Ziel.
Die
Verzweiflung
darf
folgen
als
das
Begreifen
des
Scheiterns,
als
das
Fassen
der
eigenen
Grenzen.
Während
der
Wanderungen
lernt
man,
bei
schlechtem
Wetter
Geduld
zu
haben
–
einfach
nur
da
zu
sein
und
zu
warten.
Das
Wetter
beim
Bergsteigen
ist
entscheidend.
Und
Regen
verändert
alles
im
Handumdrehen.
Diese
Erfahrung
machten
wir
beim
Auf-
und
Abstieg
auf
den
Hrútfjallstindar
in
Island.
Bekommt
man
keine
Sonnenstrahlen,
der
Körper
keine
Wärme
mehr,
rutscht
die
Laune
in
den
Keller.
Von
der
Motivation
ganz
zu
schweigen, denn der Kopf ist das dritte Bein des Bergsteigers.
In
den
Jahren
ist
mir
beim
Bergsteigen
vieles
in
Fleisch
und
Blut
übergegangen
–
man
denkt
nicht
mehr
daran
–
Trittsicherheit
und
Wahrung
des
Gleichgewichts
gehören
dazu.
Eine
andere
Erfahrung
bezieht
sich
auf
das
Gehtempo.
Bergsteigen
soll
kein
Wettrennen
sein.
Das
jemand
schneller
oder
langsamer
läuft
ist
eine
Tatsache.
Es
ist
nicht
positiv
oder
negativ.
Jeder
Mensch
hat
seinen
eigenen,
idealen
Laufrhythmus,
eine
Geschwindigkeit,
bei
der
er
am
wenigsten müde wird.
Brigitte
und
ich
sind
im
schwierigen
Gelände
unterschiedliche
Läufer,
dass
wissen
wir,
deshalb
muss
ich
mich
bei
den
gemeinsamen
Bergtouren
darauf
einstellen,
um
ihr
nicht
davonzulaufen.
In
den
zurückliegenden
Jahren
wurden
durch
uns
in
den
europäischen
Ländern
und
in
anderen
Erdteilen
über
Einhundert Berggipfel erklommen. Es bleibt die Erkenntnis:
Bergsteigen tut gut, zu allen Zeiten.
GIPFELBLICKE
Berge tun gut, zu allen Zeiten
Letzte Aktualisierung: 31.05.2020
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© Erich Arndt